1 Jahr Bedarfsorientierte Mindestsicherung in Wien
1 Jahr Bedarfsorientierte Mindestsicherung (BMS) in
Wien bringt Verbesserungen für Betroffene, aber einige neue Hürden,
die den Zugang zur Mindestsicherung erschweren. Im Rahmen des
Österreichweiten Aktionstages werden den Mythen & Märchen rund um
die BMS die Erfahrungen von Armutsbetroffenen Menschen
entgegengesetzt. Für BMS-BezieherInnen gibt es einen Beipackzettel
mit rechtlichen Basisinformationen rund um die Antragstellung.
Verteilt werden diese Informationen heute an 6 Standorten in Wien.
1 Jahr BMS bringt für Betroffene nicht nur auf Grund der
Richtsätze, die ca. 25% unter der Einkommensarmutsgrenze liegen,
einige Barrieren. Die verwaltungstechnischen Hürden eines
ausschließlich schriftlichen Antrags bis hin zu eingeschränkten
Erreichbarkeiten und zu wenigen MitarbeiterInnen in der zuständigen
Magistratsabteilung, stellen Barrieren dar, die rasche Hilfe aus der
Armut verbauen. Das Wiener Armutsnetzwerk fordert deshalb:
- weniger Bürokratie und einfachen Zugang
- kürzere Bearbeitungszeiten und mehr SozialarbeiterInnen
- Verbesserung der Kontaktaufnahme
- Soforthilfe und Unterstützung in dringenden Notfällen
- KundInnenorientierte Öffnungszeiten
- Errichtung einer unabhängigen Ombudsstelle
- Anerkennung der Mindestsicherung als Einkommen für Wohnbeihilfe
- Abdeckung der tatsächlichen Wohnkosten
- Unterstützung und Betreuung von Familien
- 14 malige Auszahlung der Mindestsicherung pro Jahr
Das Wiener Armutsnetzwerk ist ein überparteiliches wie überkonfessionelles regionales Netzwerk von sozial engagierten Personen, von Menschen mit Armutserfahrung und Sozialeinrichtungen (NGOs), mit dem Ziel Armut in Wien sichtbar und damit veränderbar zu
machen.
Der Verein SOCIUS ist Teil dieser Organisation und unterstützt nicht nur die Aktivitäten des Wiener Armutsnetzwerkes, sondern auch die Forderungen.